Die Zeitumstellung macht Müttern zu schaffen

Jedes Jahr findet sie zweimal statt: Die Zeitumstellung. Im Frühjahr stellen wir unsere Uhren für die Sommerzeit am letzten Sonntag im März um eine Stunde vor. Sieben Monate später gilt es, auf die Winterzeit umzustellen und wir drehen die Uhr am letzten Sonntag des Oktobers um eine Stunde zurück. Am 27. Oktober ist es wieder soweit. Ist die Zeitumstellung noch zeitgemäß?

Eine verschlafene Mutter liegt gähnend im Bett

Die Zeitumstellung stört den Schlafrhythmus kleinerer Kinder – das bringt auch Mütter aus dem Gleichgewicht. Foto: © marog-pixcells – Fotolia.com und © lightwavemedia – Fotolia.com

Vor allem Mütter jüngerer Kinder leiden unter der Zeitumstellung. Das gilt besonders für die Umstellung auf die Winterzeit. Hierzu gab die Krankenkasse DAK beim Institut FORSA eine Umfrage unter 1004 Eltern von Kindern zwischen einem und elf Jahren in Auftrag. Das Ergebnis: Rund die Hälfte der befragten Mütter fühlt sich von der Zeitumstellung in ihrer eigenen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. 54 Prozent der befragten Eltern möchten die Zeitumstellung abschaffen.

Müdes Kind, gestresste Mutter

Die Ursache für die Klagen der befragten Mütter liegt im gestörten Schlafrhythmus ihrer Kinder. Die Umstellung auf die Winterzeit macht den Kleinen zu schaffen. Abendessen und Schlafenszeit verschieben sich nach vorne. Über 20 Prozent der Mütter von Kindern bis acht Jahre gaben an, ihr Nachwuchs wache schon lange vor dem Ende der Nacht auf.

Weitere 18 Prozent klagten, ihre Kinder seien bereits früh am Abend unleidlich und müde. Der unregelmäßige Rhythmus der Kinder wirkt sich auf die Eltern aus. Die Hälfte der Frauen fühlt sich in ihrem Alltag und ihrer Leistungsfähigkeit durch die Zeitumstellung beeinträchtigt. Zum Vergleich: Lediglich ein Drittel der Väter nahm dies wahr.

Mehr Tageslicht für Arbeitnehmer

Die Zeitumstellung findet in Deutschland seit 1978 jedes Jahr zweimal statt. Ihre Einführung hat zwei Gründe: Durch die Umstellung auf Sommer- bzw. Winterzeit steht dem Menschen in der jeweiligen Jahreszeit jeweils eine Stunde länger Tageslicht zur Verfügung. Dies gilt als eine wirkungsvolle Energiesparmaßnahme.

Die Einführung der europäischen Sommerzeit bedeutet zudem ein Geschenk an den Arbeitnehmer. Stellen wir die Uhren im Winter eine Stunde zurück, geht die Sonne zu einer späteren Uhrzeit unter. Nach dem Ende des Arbeitstages haben wir also länger Tageslicht.

Für und Wider der Zeitumstellung

Die Zeitumstellung ist immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Die Partei Bündnis 90 Die Grünen spricht sich beispielsweise für ihre Abschaffung aus. Als Gründe führt die Partei den geringen tatsächlichen Nutzen beim Energiesparen sowie gesundheitliche Risiken an. Tatsächlich haben Studien die negativen Auswirkungen der Zeitumstellung auf unsere „innere Uhr“ gezeigt. Weiterhin deuten sie auf ein gesteigertes Risiko von Herzinfarkten in Ländern mit einer Umstellung auf Sommer- und Winterzeit hin.

Ihre Befürworter betrachten den Wechsel zwischen Sommerzeit und Winterzeit als im Einklang mit der menschlichen Natur. Ihrer Ansicht nach ist es für den Menschen von Vorteil, abends länger Tageslicht zu genießen. Dies wirke sich positiv auf unser allgemeines Wohlbefinden aus und erhöhe unsere Produktivität.