Raja Yoga – höhere Weihen – Teil 2

In unserem Beitrag Raja Yoga – Teil 1 haben wir uns mit den ersten vier Stufen befasst. In unserem zweiten Teil stellen wir Ihnen die weiteren Phasen bis zur kompletten Kontrolle des Bewußtseins vor:

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Das eigene Bewußtsein kontrollieren und steuern. Bilder © appujee – Fotolia.com, © csiribiri – Fotolia.com

  • Pratyahara
  • Dharana
  • Dhyana und
  • Samadhi

Pratyahara – Bewußtsein kontrollieren

Als 5. Stufe im Raja Yoga folgt Pratyahara. Hier geht es um die Kontrolle der Denksubstanz, unseres Bewußtseins. Wir wissen, wie Wahrnehmung entsteht. Es geht um ein kompliziertes Zusammenwirken von verschiedenen Organen unter Mitwirkung des Gehirns und der damit verbundenen Nervenzellen. Es ist schwer, die Denksubstanz zu konzentrieren. Oder sie mit einem Organ zu verbinden. Die Aufgabe des Pratyahara liegt darin, Gefühl und Wille unter Kontrolle zu bringen.

Wenn wir die ersten 6 Phasen im Raja Yoga erfolgreich beschritten haben, kommen wir zu den höheren Stufen. Das eigentliche Ziel liegt in der Überwindung des auf rationale menschliche Erkenntnisse basierenden Bewußtseins, das letztendlich nur aus dem besteht, was wir mit unseren Sinnen erkennen können. Die komplexe Vielfalt, wie diese Erkenntnisse zustande kommen, sehen wir nicht.

In der Raja-Stufe des Dhyana bekommt der Schüler die Fähigkeit oder das Bewußtsein, komplexe Strukturen zu erkennen und zu steuern. Er kann dann beispielsweise den Takt seines Herzschlages steuern. Auf der Ebene des Bewußtseins spielt das Ichgefühl noch eine große Rolle. Nicht so auf der Ebene des Unbewußtsein, das frei vom Ichgefühl ist.

Die höchste Ebene des Bewußtseins erreichen wir mit der 8. Stufe, dem Samadhi. Diese Stufe erreichen nur sehr wenige Menschen. Die großen Seher Indiens haben diese Stufe erreicht.

Yoga-Sutren – Beispiele

Yogash chitta – vritti nirodhah – Yoga ist die Still-Legung aller Gedanken. Das ist sicherlich nicht so einfach. Schließen Sie die Augen und versuchen Sie es. Sie werden merken, dass Ihnen tausende Gedanken durch den Kopf schießen.

Und doch bedeutet es einen entscheidenden Schritt: Zu erkennen, dass unsere Gedanken ein Eigenleben führen. Die Erkenntnis, dass dieses Eigenleben unserem Willen entzogen bleibt. Wir unterscheiden fünf Arten der Bewegung unserer Gedanken:

  • Richtige Erkenntnis,
  • Irrtum,
  • Einbildung,
  • Schlaf und
  • Erinnerung.

Advidya – asmita – raaga – dvesha – abhiniveshah – kleshah – Die Plagen: Nichtwissen, das Beharren auf dem „Ich“, Zuneigung sowie Abneigung, Furcht vor dem Tod.

Die Kleshahs – Quellen des Leidens

Dhyaana – heyaas tad – vrittayah – Durch Meditation werden die Gedankenwellen, die bereits wirkenden Kleshahs, aufgelöst.

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